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		|  | World Wide Web
 Das World Wide Web  (kurz Web, WWW oder deutsch: Weltweites 
		Netzwerk; wörtlich: web = Gewebe, Netz) ist ein über das Internet 
		abrufbares Hypertext-System.
 
 Hierzu benötigt man einen Webbrowser, um die Daten vom Webserver zu 
		holen und z. B. auf dem Bildschirm anzuzeigen. Der Benutzer kann den 
		Hyperlinks im Dokument folgen, die auf andere Dokumente verweisen, 
		gleichgültig ob sie auf dem selben Webserver oder einem anderen 
		gespeichert sind. Hierdurch ergibt sich ein weltweites Netz (oder 
		Gewebe) aus Webseiten. Das Verfolgen der Hyperlinks wird oft als 
		Internetsurfen bezeichnet.
 
 Das WWW wird im allgemeinen Sprachgebrauch oft mit dem Internet 
		gleichgesetzt, obwohl es jünger ist und nur eine mögliche Nutzung des 
		Internets darstellt (so wie im Gegenzug das Internet nur eine von 
		verschiedenen möglichem Serververbünden ist). Es gibt durchaus 
		Internet-Dienste, die nicht in das WWW integriert sind (am bekanntesten 
		ist E-Mail, aber z.B. auch IRC und Telnet). Zu dieser Verwirrung haben 
		nicht zuletzt die Webbrowser beigetragen, die nicht nur das eigentliche 
		HTTP-Protokoll (siehe unten) benutzen können, sondern dem Nutzer auch 
		noch andere Dienste wie Mail und FTP zugänglich machen.
 
		
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		|  | Geschichte
 Das Web entstand 1989 als Projekt am CERN in Genf (Schweiz), an dem Tim 
		Berners-Lee ein Hypertext-System aufbaute. Das ursprüngliche Ziel des 
		Systems war es, Forschungsergebnisse auf einfache Art und Weise mit 
		Kollegen auszutauschen. Eine Methode hierzu war auch das „Verflechten“ 
		von wissenschaftlichen Artikeln – also das Erstellen eines Webs. 
		Abweichend von der ursprünglichen Idee hatten Web-Server im allgemeinen 
		nicht die Fähigkeit, den dargestellten Text auch sogleich zu bearbeiten. 
		Dies wurde erst später durch die Wikis realisiert. Das dem Hypertext 
		zugrunde liegende Konzept stammt von früheren Entwicklungen ab, wie Ted 
		Nelsons Projekt Xanadu, Vannevar Bushs "memex" Maschinenidee und dem 
		Note Code Project.
 
 Das World Wide Web unterscheidet sich von damaligen Hypertext-Systemen 
		(Note Code benutzte beispielsweise eine einfache und lesbare Syntax und 
		sogar semantische Deskriptoren). Das WWW benötigt nur unidirektionale 
		Links statt bidirektionaler, was es jedem ermöglicht, einen Link auf 
		eine Ressource zu setzen, ohne dass deren Besitzer eingreifen muss. 
		Zudem, anders als andere Protokolle wie HyperCard oder Gopher, baut das 
		World Wide Web auf einem freien Protokoll auf, was die Entwicklung von 
		Servern und Clients ohne Beschränkungen durch Lizenzen möglich machte.
 
 Tim Berners-Lee nannte das erste Web-Anzeigeprogramm (das er im Herbst 
		1990 auf einem NeXT-Computer schrieb und das eher ein 
		Browser-Editor-Hybrid war), einfach "WorldWideWeb". Später benannte er 
		es – um Verwechslungen mit dem World Wide Web (mit Leerzeichen) zu 
		vermeiden – in "Nexus" um. Es konnte damals nur Text anzeigen, aber 
		spätere Browser wie Pei Weis Viola (1992) fügten die Fähigkeit, Grafiken 
		anzuzeigen, hinzu. Marc Andreessen vom NCSA veröffentlichte im Jahre 
		1993 einen Browser namens "Mosaic für X", der bald dem Web und auch dem 
		gesamten Internet ungekannte Popularität jenseits der bisherigen 
		Nutzerkreise und ein explosionsartiges Wachstum bescherte. Marc 
		Andreesen gründete die Firma "Mosaic Communications Corporation", später 
		"Netscape Communication". Mittlerweile können moderne Browser auch 
		zusätzliche Merkmale wie dynamische Inhalte, Musik und Animationen 
		wiedergeben.
 
		
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		|  | Funktionsweise
 Das WWW basiert auf drei Kernstandards:
 
 * HTTP als Protokoll, mit dem der Browser Informationen vom Webserver 
		anfordern kann.
 * HTML als Dokumentbeschreibungssprache, die festlegt, wie die 
		Information gegliedert ist und wie die Dokumente verknüpft sind 
		(Hyperlinks).
 * URLs als eindeutige Adresse bzw. Bezeichnung einer Ressource (z. B. 
		einer Webseite), die in Hyperlinks verwendet wird.
 
 HTML wird mittlerweile in neuer Form als XHTML weiterentwickelt.
 
 folgende Standards kamen später hinzu:
 
 * Cascading Style Sheets (CSS) legen das Aussehen der Elemente einer 
		Webseite fest, wobei Darstellung und Inhalt getrennt werden.
 * JavaScript (auch JScript) ist eine Programmiersprache mit Anweisungen 
		für den Browser mit der Programme eingebettet werden können (Skripte). 
		Dadurch können Webseiten mit Hilfe des Document Object Models (DOM) 
		dynamisch geändert werden. Skripte sind üblicherweise kleine 
		Programmschnipsel, können aber auch als Client Manager mit Hilfe des DOM 
		die vollständige Kontrolle über die Anzeige übernehmen.
 * Hypertext Transfer Protocol Secure (HTTPS) ist eine Weiterentwicklung 
		von HTTP, bei dem das Protokoll SSL zwischen TCP und HTTP geschoben wird 
		und in der Folge der Datentransfer komplett verschlüsselt wird.
 
 Das World Wide Web Consortium, das heute vom Erfinder des WWW, Tim 
		Berners-Lee, geleitet wird, entwickelt hierbei den HTML- und 
		CSS-Standard; andere Standards stammen von der Internet Engineering Task 
		Force, der ECMA oder Herstellern wie Sun Microsystems.
 
 Das WWW wurde und wird durch andere Technologien ergänzt. Schon sehr 
		früh wurden Bilder zur Illustration benutzt; die Formate GIF, PNG und 
		JPEG herrschen vor.
 
 Außerdem können mit HTML nahezu alle Dateitypen eingebettet oder 
		verlinkt werden, die der Browser durch Ergänzungsmodule darstellen kann. 
		Hierdurch lassen sich Multimediainhalte von Animationen bis hin zu Musik 
		und Videos oder ganze Anwendungen wie z. B. Versicherungsrechner oder 
		Navigationsoberflächen darstellen. Ferner ermöglichen Java-Applets das 
		Einbetten von Programmen, die auf dem Computer des WWW-Benutzers 
		ablaufen.
 
 Weitere beliebte Formate sind PDF zum Anzeigen von Dokumenten bzw. Flash 
		für interaktive Inhalte oder Animationen.
 
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		|  | Dynamische Webseiten und Webanwendungen
 
 Mit Hilfe der dynamischen WWW-Seiten kann das WWW als Oberfläche für 
		verteilte Programme dienen: Ein Programm wird nicht mehr konventionell 
		lokal auf dem Rechner gestartet, sondern ist einfach eine Menge von 
		dynamischen WWW-Seiten, die durch einen Webbrowser betrachtet und 
		bedient werden können. Vorteilhaft ist hier, dass die Programme nicht 
		mehr auf den einzelnen Rechnern verteilt sind und dort (dezentral) 
		administriert werden müssen.
 
 Dynamische Webanwendungen werden entweder am Webserver oder direkt im 
		Browser ausgeführt.
 
 * Ausführen von Webanwendungen am Webserver: Der Inhalt wird durch in 
		Skriptsprachen (wie PHP oder Perl) oder kompilierte Anwendungen (wie JSP 
		oder ASP.NET) geschriebene Webanwendungen erzeugt und an den Browser 
		geliefert.
 * Dynamische Websites am Client: Der Browser erzeugt oder ändert Inhalt 
		mittels JavaScript.
 * Gemischte Ausführung: Eine gemischte Ausführung stellt AJAX dar - hier 
		sendet der Browser mittels JavaScript einen Request, der vom Webserver 
		bearbeitet wird und so dynamisch Teile der HTML-Struktur erneuert.
 
 Nachteilig sind die begrenzten Ausdrucksmöglichkeiten von WWW-Seiten, so 
		dass Programme in Form von Internetseiten im Allgemeinen nicht so 
		einfach bedient werden können wie konventionelle Programme. Ein Trend, 
		der versucht, beides wieder in Einklang zu bekommen, sind Rich Internet 
		Applications.
 
 Ferner ist zu beobachten, dass immer mehr Dienste, die ursprünglich vom 
		WWW getrennt waren und mit getrennten Programmen genutzt werden, immer 
		häufiger über die technischen Möglichkeiten des WWW angeboten werden und 
		mittels eines Browsers genutzt werden können:
 
 So wird Webmail oft als E-Mail-Client bzw. Webftp als FTP-Client 
		genutzt; Webforen ersetzen das Usenet und Webchats das IRC.
 
		
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		|  | Kompatibilität und 
		Zugänglichkeit
 Oft führten Browser-Hersteller neue Möglichkeiten ein, ohne auf eine 
		Standardisierung zu warten. Umgekehrt werden jedoch immer noch nicht 
		alle Teile von Standards wie HTML oder CSS korrekt implementiert. Dies 
		führt zu Inkompatibilitäten zwischen bestimmten Webseiten und manchen 
		Browsern. Besonders "hervorgetan" durch solche Inkompatibilitäten hatte 
		sich zu Beginn des Internet-Booms die Firma Netscape, heute vor allem 
		das Redmonder Unternehmen Microsoft.
 
 Außerdem ging durch die Vielzahl der Ad-Hoc-Erweiterungen von HTML ein 
		wesentlicher Vorteil dieser Sprache verloren - die Trennung von Inhalt 
		und Darstellung. Durch diese Trennung können die in HTML ausgezeichneten 
		Inhalte optimal für das jeweilige Ausgabegerät – ob Bildschirm, Display 
		des Mobiltelefons oder Sprachausgabe (für Benutzer mit 
		Sehschwierigkeiten) – aufbereitet werden.
 
 Das W3C und andere Initiativen treiben daher die Entwicklung in die 
		Richtung XHTML/XML und CSS voran, um diese Vorteile von HTML wieder zu 
		erlangen. Durch die in den westlichen Ländern fortschreitenden 
		Bemühungen um die Barrierefreiheit von Internetseiten wird sich dieser 
		Trend auf kommerziellen und staatlichen Internetseiten langfristig wohl 
		durchsetzen.
 
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