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  Inhaltsverzeichnis

-Geschichte
-Aufbau und Struktur
-Chronologie des Internets
-Technik
-Dienste
-Internetzusammenbrüche
-Gesellschaftliche Aspekte

-Weblinks



 
 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Geschichte

Dieser Abschnitt ist eine kurze Zusammenfassung.

Das Internet ging aus dem 1969 entstandenen ARPANET hervor, einem Projekt der Advanced Research Project Agency (ARPA) des US-Verteidigungsministeriums. Es wurde zur Vernetzung von Universitäten und Forschungseinrichtungen benutzt. Ziel des Projekts war zunächst, die knappen Rechenkapazitäten sinnvoll zu nutzen, erst in den USA, später dann auch weltweit. Die anfängliche Verbreitung des Internets ist eng mit der Entwicklung des Betriebssystems Unix verbunden. Nachdem das ARPANET 1982 TCP/IP adaptierte, begann sich auch der Name Internet durchzusetzen.

Nach einer weit verbreiteten Legende bestand das ursprüngliche Ziel des Projektes vor dem Hintergrund des Kalten Krieges in der Schaffung eines verteilten Kommunikationssystems, um im Falle eines Atomkrieges eine störungsfreie Kommunikation zu ermöglichen[1][2]. In Wirklichkeit wurden aber vorwiegend zivile Projekte gefördert, auch wenn die ersten Knoten von der Advanced Research Projects Agency (ARPA) finanziert wurden.

Rasanten Auftrieb erhielt das Internet seit 1993 durch das World Wide Web, kurz WWW, als der erste grafikfähige Webbrowser namens Mosaic veröffentlicht und zum kostenlosen Download angeboten wurde. Das WWW wurde im CERN (bei Genf) von Tim Berners-Lee entwickelt. Schließlich konnten auch Laien auf das Netz zugreifen, was mit der wachsenden Zahl von Nutzern zu vielen kommerziellen Angeboten im Netz führte. Der Webbrowser wird deswegen auch als die Killerapplikation des Internet bezeichnet. Das Internet ist ein wesentlicher Katalysator der Digitalen Revolution.

Neue Techniken verändern das Internet und ziehen neue Benutzerkreise an: IP-Telefonie, Groupware wie Wikis, Blogs, Breitbandzugänge (zum Beispiel für Vlogs und Video on Demand), Peer-to-Peer-Vernetzung (vor allem für File Sharing) und Online-Spiele (z. B. Rollenspiele, Egoshooter, ...).
 

 

 

 

 

Aufbau und Struktur


Das Internet besteht unter anderem aus:

* Firmennetzwerken, über welche die Computer einer Firma verbunden sind,
* Providernetzwerken, an die die Rechner der Kunden eines Internet-Providers angeschlossen sind und
* Universitäts- und Forschungsnetzwerken

An Internet-Knoten werden die verschiedenen Netzwerke über leistungsstarke Verbindungen (Backbones) miteinander vernetzt. Ein solcher Internet-Knoten kann prinzipiell beliebig viele Netzwerke miteinander verbinden. Am DE-CIX in Frankfurt am Main, dem größten Internet-Knoten Deutschlands, sind es beispielsweise mehr als hundert Netzwerke.

Da das ARPANET als dezentrales Netzwerk möglichst ausfallsicher sein sollte, wurde schon bei der Planung beachtet, dass es keinen Zentralrechner, keinen zentralen Internet-Knoten sowie keinen Ort geben sollte, an dem alle Verbindungen zusammenlaufen. Diese geplante Dezentralität wurde jedoch auf der administrativen Ebene des Internet nicht durchgängig eingehalten. Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), die zuständige Organisation für die Pflege der Zuordnung von IP-Adressen auf Domain-Namen, untersteht wenigstens indirekt dem Einfluss des US-Wirtschaftsministeriums und unterhält Root-Server in zahlreichen Ländern. Um den Einfluss der Vereinigten Staaten auf das Domain Name System einzugrenzen, wurde das freie Open Root Server Network aufgebaut.

Die netzartige Struktur sowie die Heterogenität des Internets sorgen für eine sehr hohe Ausfallsicherheit. Für die Kommunikation zwischen zwei Nutzern des Internets existieren meistens mehrere mögliche Kommunikationswege. Erst bei der tatsächlichen Datenübertragung wird entschieden, welcher Weg benutzt wird. Dabei können zwei hintereinander versandte Datenpakete beziehungsweise eine Anfrage und die Antwort je nach Auslastung auch verschiedene Kommunikationswege durchlaufen. Deshalb hat der Ausfall einer physikalischen Verbindung im Internet meistens keine schwerwiegenden Auswirkungen, sondern kann durch die Verwendung alternativer Kommunikationswege ausgeglichen werden.

Privatpersonen greifen auf das Internet entweder über einen Schmalband- (zum Beispiel per Modem oder ISDN) oder Breitband-Zugang (zum Beispiel DSL oder Kabelmodem) eines Internet-Providers zu, siehe auch Internet by Call. Firmen oder staatliche Einrichtungen sind häufig per Standleitung mit dem Internet verbunden. Die einzelnen Arbeitsplatzrechner erhalten dabei meistens eine private IP-Adresse, die per NAT maskiert wird. Auf diese Rechner kann aus dem Internet nicht direkt zugegriffen werden, was meistens zwar aus Sicherheitsgründen erwünscht ist (siehe auch: Firewall), aber auch manche Nachteile hat.

 

 

 

Chronologie des Internets

1969

Die Network Working Group wird gegründet und erstellt die ersten Protokollbeschreibungen; die ersten vier Knoten des ARPANET gehen in Betrieb.

1971
Das ARPANET besitzt 15 Knoten. Telnet und FTP werden entwickelt.

1972

Ray Tomlinson entwickelt das erste E-Mail-Programm.

1973

Das Transmission Control Protocol (TCP) wird publiziert.

1977

Das ARPANET besitzt 111 Knoten.

1982

Das spätere EUnet-Projekt der Informatik-Rechner-Betriebsgruppe (IRB) (Fachbereich Informatik, Universität Dortmund) unter Leitung von Dr. Rudolf Peter bietet erste Netzwerkdienste in Deutschland an (siehe auch Meldung zur späteren Privatisierung).

1983
Das ARPANET hat 400 angeschlossene Rechner.

1984

Das Domain Name System (DNS) wird entwickelt. Das ARPANET hat 1.000 angeschlossene Rechner.

2. August 1984

In Karlsruhe wird die erste deutsche E-Mail empfangen.

November 1986

Von der IANA delegiert wird "DE-NIC" als Verwaltungsorganisation am Rechenzentrum der Universität Dortmund eingerichtet. Eunet registriert mit "uni-dortmund.de" die erste "de" Domain.

1987
Der Begriff "Internet" entsteht, es sind nun 27.000 Rechner vernetzt.
März 1989
Tim Berners-Lee schreibt die erste Fassung seines Papers "Information Management: A Proposal", der erste Entwurf für die Entwicklung des World Wide Web. Siehe auch "A Little History of the World Wide Web".

Anfang 1989
Erste deutsche Internetanschlüsse werden in Betrieb genommen (Projekt EUnet, Universität Dortmund, Dr. Rudolf Peter; Arbeitsgruppe Xlink, Prof. Zorn, Universität Karlsruhe); für Details siehe "Das Internet in Deutschland".

1990
Das militärische ARPANET wird außer Betrieb genommen.

November 1990
Tim Berners-Lee und Robert Cailliau veröffentlichen das Konzept für ein weltweites Hypertext-Projekt.
 

1991
Das WWW wird im Europäischen Kernforschungslabor CERN eingesetzt.
Dezember 1992
Das ehemalige Forschungsprojekt EUnet, Netzwerkvorreiter in Deutschland, wird privatisiert. Mit der EUnet Deutschland GmbH entsteht unter dem Slogan "Connecting Europe since 1982" der erste kommerzielle Internet-Provider Deutschlands in Dortmund. EUnet wird später an UUnet verkauft.

Dezember 1992
Der Mosaic-Browser wird von der NCSA entwickelt

1993
WWW-Software wird außerhalb des CERN eingesetzt.

Mai 1993
Die Informatik-Rechner-Betriebsgruppe (IRB) (Fachbereich Informatik, Universität Dortmund) richtet mit ihrem Webauftritt einen der ersten öffentlichen Web-Server in Deutschland ein. Deutschlandweit gibt es zu dieser Zeit weniger als 15 Webserver.

1993
Ein Jahr nach EUnet wird auch Xlink privatisiert. Es entsteht damit der zweite Internet-Provider in Deutschland. (Siehe "Das Internet in Deutschland".)

August 1993

Der Interessenverbund DENIC wird als zentraler Registrar für .de-Domänen gegründet.

Oktober 1993

Es gibt ca. 500 Webserver weltweit.

1994

Die Zahl der kommerziellen Nutzer des Internet übersteigt erstmals die der wissenschaftlichen Nutzer. Es gibt ca. 3 Millionen Internet-Rechner.

1997
Das Projekt Abilene für ein Internet2 wird gestartet.

Oktober 1998

Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) wird gegründet.

Oktober 1999

Die einmillionste .de-Domäne wird registriert.

1. März 2004

Die Registrierung von .de- und .ch-Domänen mit Umlauten und Sonderzeichen wird zugelassen.

29. April 2005
Die Toplevel-Domäne .eu wird nach über fünf Jahren Vorbereitungszeit in die DNS-Rootzone eingetragen

 

 
 

 
 

Technik

Das Internet fußt auf der einheitlichen TCP/IP-Protokollfamilie, welche die Adressierung und den Datenaustausch zwischen verschiedenen Computern und Netzwerken in Form von offenen Standards reglementiert. Ein großer Vorteil ist, dass die Kommunikation völlig unabhängig von den verwendeten Betriebssystemen und Netzwerktechnologien geschehen kann.

Das Domain Name System (DNS) ist ein wichtiger Teil der Internet-Infrastruktur. Um einen bestimmten Computer ansprechen zu können, identifiziert ihn das IP-Protokoll mit einer eindeutigen IP-Adresse. Dabei handelt es sich bei der heute üblichen Version IPv4 um 4 Byte (Zahlen im Bereich von 0 bis 255), die durch einen Punkt getrennt angegeben werden, beispielsweise 214.235.81.190. Man kann sich diese Zahl als eine Art Telefonnummer mit dem DNS als Telefonbuch vorstellen. Das DNS ist eine verteilte Datenbank, die einen Übersetzungsmechanismus zur Verfügung stellt: Ein für Menschen gut merkbarer Domänenname (zum Beispiel „wikipedia.de“) kann in eine IP-Adresse übersetzt werden und umgekehrt. Dies geschieht – vom Nutzer unbemerkt – immer dann, wenn er etwa im Webbrowser auf einen neuen Link klickt oder direkt eine Webadresse eingibt. Der Browser fragt zuerst einen ihm bekannten DNS-Server nach der IP-Adresse und verbindet sich dann mit dieser Adresse, um die Inhalte abzurufen.

Die Internetstandards und Protokolle des Internets werden in RFCs beschrieben und festgelegt.
 

 

 

 

Dienste

Das Internet selbst stellt lediglich die Infrastruktur zur Verfügung. Ein Nutzen für die Anwender entsteht erst dadurch, dass basierend auf der Struktur des Internets dem Anwender verschiedene Dienste zur Verfügung stehen. So hat der Dienst des World Wide Webs dem Internet Anfang der 1990er-Jahre erst zum Durchbruch verholfen. Auch heute noch kommen immer neue Dienste hinzu. Die wichtigsten und bekanntesten Dienste sind in der folgenden Tabelle kurz beschrieben. Für ausführlichere Erläuterungen siehe die jeweiligen Artikel.

Dienst Verwendetes Protokoll Übliche Ports Beschreibung Anwendungen Anteil am globalen Datenverkehr*
World Wide Web Hypertext Transfer Protocol (HTTP), Hypertext Transfer Protocol Secure (HTTPS) 80, 443 Zur Übertragung von Webseiten Webbrowser 45 %
E-Mail Simple Mail Transfer Protocol (SMTP), Post Office Protocol Version 3 (POP3), Internet Message Access Protocol (IMAP) 25, 110, 143 Zum Versand elektronischer Briefe (E-Mails) E-Mail Client, z. B. Microsoft Outlook oder Mozilla Thunderbird 7 %
Dateiübertragung (File Transfer) File Transfer Protocol (FTP) 20, 21 Zur Übertragung von Dateien FTP-Server und -Clients wie FileZilla  
Namensauflösung Domain Name System (DNS) 53 Mit diesem Dienst werden Namen z. B. de.wikipedia.org in IP-Adressen übersetzt Meistens im Betriebssystem integriert  
Usenet Network News Transfer Protocol (NNTP) 119 Diskussionsforen zu allen erdenklichen Themen News Client, z. B. Microsoft Outlook Express oder Mozilla Thunderbird  
Telnet Telnet Protocol 23 Zur Benutzung entfernter Rechner unter den meisten Betriebssystemen standardmäßig verfügbar: telnet  
SSH SSH Protocol 22 Zur verschlüsselten Benutzung entfernter Rechner ssh, unter Windows z. B. PuTTY oder WinSCP  
Peer-to-Peer-Systeme BitTorrent, eDonkey, Gnutella, FastTrack 6881 bis 6889 (BitTorrent), 4661, 4662, 4665, 4672 (eDonkey). 6346 (Gnutella), 1214 (FastTrack) z. B. Tauschbörsen zum Austausch von Dateien Azureus, eMule, FrostWire, Kazaa Lite K++ 24 %
Internet-Telefonie (VoIP) H.323, Session Initiation Protocol (SIP) 1300 Telefonieren Skype, iChat, MSN Messenger (auch Chat) 12 %
Video-Chat H.264, QuickTime-Streaming   Video-Telefonie iChat, Ekiga  
Virtual Private Network VPN GRE, IPsec, PPTP   Kopplung von LANs durch das Internet, optional mit Verschlüsselung und Authentizierung OpenVPN  
Internetradio     Radio hören/senden Winamp, iTunes, Windows Media Player 7 % (inkl. Videostreaming)
WAIS Z39.50   Ein früherer Internet-Suchdienst    
Gopher Internet Gopher Protocol 70 Hypertext-ähnlicher Informationsdienst    
  Internet Control Message Protocol (ICMP) (verwendet keine) Austausch von Fehler- und Informationsmeldungen, Diagnose z.B.: Ping  
Netzwerkadministration Simple Network Management Protocol (SNMP) 161 Dient der Remotekonfiguration, -wartung und -überwachung von Netzwerkkomponenten wie z.B. Routern    
Zeitsynchronisation Network Time Protocol (NTP) 123 Dient dem Zeitabgleich von Computern und Netzwerkkomponenten. ntpdate bzw. ntp-client (GNU/Linux)  

* Die Anteile der wichtigsten Dienste am globalen Datenverkehr im Jahr 2004, laut einer Studie, die auf Stichproben von 27 international tätigen Carriern beruhte. (Lit.: PriMetrica, 2005)

 

 

 

Internetzusammenbrüche

Im Bereich der Katastrophenforschung werden flächendeckende Missbräuche oder Ausfälle des Internets sehr ernst genommen (D-Gefahren). Ein Zusammenbruch des Internets oder einzelner Teile hätte weitreichende Folgen.
 

 

 

 

 

Gesellschaftliche Aspekte


Internetkompetenz

In den 1990er Jahren reagierten die Erziehungsinstanzen angesichts der Verbreitung des Internets als Informationsquelle und Kommunikationsmittel defensiv. Als deutlich wurde, dass es sich nicht um eine Modeerscheinung handelte, wurden in Schulen und Universitäten Programme angeboten, um Jugendliche auf einen kompetenten Umgang mit dem Medium Internet vorzubereiten. Die Förderung umfasst folgende Ziele:

* Die Jugendlichen sollen aus der Fülle an Informationen (Datenbanken, Homepages) diejenigen heraussuchen können, die sie brauchen und deren Zuverlässigkeit prüfen.
* Die Jugendlichen sollen kompetent interagieren und mit einer hohen Menge unstrukturierter Impulse (z. B. Mails) produktiv umgehen können.
* Die Jugendlichen sollen selbst qualitativ hochwertige Inhalte erstellen und ins Netz setzen können (z. B. Homepages).

Der Einfluss der Internetkompetenz macht sich auch in der Industrie bemerkbar, wo selbst bei internetbasierten Firmen starke Unterschiede darin erkennbar sind, inwieweit der Mechanismus des Internets verstanden und produktiv eingesetzt wird.


Internetsucht und Computersucht

Mit der steigenden Verbreitung des Internets mehren sich die Fälle von Internetsucht. Das heißt, dass die Betroffenen ihren Internetkonsum nicht mehr steuern können und trotz Problemen (beispielsweise Schlafmangel, Eheprobleme, finanzielle Probleme) weiter online sind. Dies kann weitreichende Folgen haben, wie zum Beispiel Verschuldung und beruflicher Abstieg. Aber auch gesundheitliche Schäden wie etwa Bewegungsmangel und falsche Ernährung sind möglich.

Die Existenz einer „Computersucht“ im Sinne einer Abhängigkeit von Computerspielen (ob online oder nicht) ist umstritten. Allerdings sind aus Südkorea, wo die Spiele schon einen Großteil des Alltags einnehmen, inzwischen auch einige Fälle bekannt, in denen Spieler das Trinken vergessen haben. Mehrere Personen sind dadurch schon an Dehydrierung gestorben

 

 

 

Weblinks

  Wikiquote: Internet – Zitate
  Wiktionary: Internet – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
  Wikibooks: Internet – Lern- und Lehrmaterialien

 

 
 

 

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